Martin Kälberer - in Harmonie mit Klang und Raum
Fotos und Text: Ronald Heinrich
CADOLZBURG - Als das Konzert im neuen Schloss der Cadolzburg am 18. September um 20.00 Uhr begann, konnte sich von den Gästen wohl niemand vorstellen, welche
organisatorischen Mühen nötig waren, um an diesen Punkt zu gelangen. Auch dem Team hinter den Kulissen war die Erleichterung anzumerken.
Zu verdanken war dieses Konzert der langjährigen Freundschaft von Andreas Losert mit dem Künstler aus dem Chiemgau. Aber auch seine breit gefächerten Kontakte zur Cadolzburg, hier namentlich Sonja
Oschwald, und dem Concertbüro-Franken, die sich für die Umsetzung begeistern konnten, haben diesen Auftritt in dieser prächtigen Kulisse ermöglicht.
Es finden schon Veranstaltungen im Neuen Schloß statt. Ein Konzert in der Art war aber dann schon eine Premiere. Auch was die akustischen Gegebenheiten angeht, war man gespannt. Ursprünglich war
geplant, im Sommer die Freiluftkulisse des Musicals „Mademoiselle Marie“ in der Vorburg zu nutzen. „Als der Martin dann aber die Bilder vom Schloss gesehen hat, stand für ihn fest: unbedingt da drin
soll es sein“, so Losert. Der Multiinstrumentalist ist ja nicht nur bekannt für seine herausragenden Konzertereignisse, u. a. auch mit Werner Schmidbauer, bei denen er Klangteppich um Klangteppich
übereinander legt und miteinander verwebt. Auch die Besonderheit von Orten hat es ihm angetan. So fand etwa sein Geburtstagskonzert 2022 in der Nürnberger Katharinenruine statt. Wie schon damals
wurde auch diesmal mit Videokünstler Gene Aichner, einem weiteren langjährigen Wegbegleiter, ein visuelles Konzept für die lichttechnische Einbeziehung des Raumes erarbeitet.
Auf die Bühne gebracht hat Kälberer sein Solo-Projekt „Resonance“. Resonanz, das bedeutet Nachklang, oder Widerhall, der hier in der Burg in einem historischen Gebäude von besonderer Bedeutung
stattfand. Begrüßt durch Andreas Losert und Cadolzburgs Erster Bürgermeisterin Sarah Höfler fand ein Einstieg in Klangräume und Klangwelten statt und ließ bei den Besuchern an diesem Abend Kopfkino
entstehen.
Mit einem Instrument geht es los, dem weitere folgen. Mit einem Hang genannten Percussionsinstrument (Schweizerdeutsch für Hand) wird ein akustischer Hintergrund gelegt, der über einen Sampler
wiederholt abgespielt wird. Wobei Martin Kälberer mit weiteren Instrumenten Klänge darüber legt. Und so tauchen die Menschen im Neuen Schloss nach und nach mit der Bildinstallation Gene Aichners in
ein Meer aus Licht und Sound und werden davongetragen. Scheinbar grenzenlos. „Kein Wort, kein Gesang. Nur Klang.“ Eine Idee, umgesetzt in Töne und Licht.
Aber auch der Künstler selbst war angetan von der Location, dem Raum und der Atmosphäre. „Es macht mir hier große Freude zu spielen.“ So war es denn auch eine große Freude zu hören, dass es kommendes
Jahr zur gleichen Zeit eine Wiederholung dieser Veranstaltung geben wird. „Aber vielleicht wird es dann auch anders.“ Dass das Interesse groß ist, zeigte ja bereits der Verkauf der 200 Karten für das
diesjährige Konzert, die innerhalb weniger Wochen verkauft waren. Selbst von weiter weg aus anderen Bundesländern nahmen Besucher den Weg zur Burg und dem Konzert in Kauf.
Eine große Resonanz für „Resonance“.
Link zum Bericht von den Fürther Nachrichten - bitte hier klicken